Erster Tag: Die Walküre

Orchester: Gewittersturm und Flucht Siegmunds

BILD 1:

Weltesche/ Schwert-Notung/ Lichtstrahl von letzten Glut
im Herdfeuer/ Glanz vom Schwertgriff im Stamm der Esche,

INHALT:

Siegmund flieht durch den Wald, bis er schließlich, am Ende seiner Kraft, eine Hütte entdeckt, eindringt und zu Boden fällt. Eine Frau ist allein in der Hütte, sieht ihn und versorgt ihn mit Wasser. Es ist Sieglinde, seine Zwillingsschwester. Noch erkennen sie einander nicht. Hunding tritt ein und betrachtet verwundert den Fremden. Sieglinde erklärt ihm, was geschehen ist. Hunding fällt sofort die
Ähnlichkeit der Zwillinge auf:
„Der gleißende Wurm glänzt auch ihm aus dem Auge.“ Er fordert Siegmund auf, zu bekennen, wer er sei. Nach einigem Zögern erzählt dieser seine Geschichte. Die Sache spitzt sich zu, als sich herausstellt, dass Hunding zu eben jener Sippe gehört, von der Siegmund einige getötet hat und vor der er sich jetzt auf der Flucht befindet. Hunding gibt seinem Gast eine Schonfrist:

Siegmund, waffenlos in der Falle im Haus des Feindes, ruft seinen Vater Wälse an, wo das versprochene Schwert sei, das er in höchster Not fände. Ein Lichtstrahl von der letzten Glut im verlöschenden Herdfeuer lenkt seinen Blick auf den glänzenden Griff des Schwertes im Stamm der Esche („Welch ein Strahl bricht aus der Esche Stamm?"), das er jedoch nicht erkennt, sondern phantasievoll als "Blick der blühenden Frau, den dort haftend sie hinter sich ließ" interpretiert. Als er in den Schlaf sinkt, schleicht sich Sieglinde zu ihm. Sie hat Hunding mit einem Schlaftrunk betäubt, um Siegmund die Flucht zu ermöglichen. Sie schildert, wie sie zu dem ungeliebten Hunding kam und dass ein mysteriöser Fremder ein Schwert in den Stamm stieß, das niemand herauszuziehen vermochte und nur dem Stärksten bestimmt sei. Beide erzählen aus ihrer Vergangenheit und entdecken, dass sie Geschwister sind („Winterstürme wichen dem Wonnemond“). Siegmund erkennt das ihm verheißene Schwert, dem er den Namen „Notung" gibt, und zieht es in ekstatischer Begeisterung aus dem Stamm. Berauscht von gegenseitiger Liebe vollziehen sie den Liebesakt („Braut und Schwester bist du dem Bruder – so blühe denn Wälsungenblut!“) und fliehen dann in die Frühlingsnacht hinaus.

2. BILD: WILDES FELSENGEBIRGE

INHALT:

Hunding erfährt von der Flucht und ruft Fricka, der Ehe Hüterin, an. Sie erschaudert vor der blutschänderischen Tat und sucht ihren Gatten auf, um Rache von ihm zu fordern. Wotan denkt nicht daran + zeigt Wohlgefallen an dem liebenden Zwillingspaar + versucht Fricka zu beweisen, dass Siegmund zu ihrer aller Segen leben muss, um den Ring und ihre Macht zurückzugewinnen. Wotan muss sich schließlich wiederum den eigenen Gesetzen und Moralvorstellungen seiner Frau beugen + befiehlt seiner Tochter Brünnhilde, im anstehenden Kampf zwischen Siegmund und Hunding den letzteren zu schützen, damit Siegmund falle. Brünnhilde versteht ihren Vater nicht, fragt nach dem Grund für seinen Sinneswandel. Wotan enthüllt ihr die schicksalhafte Verstrickung, in der er sich befindet.

Das, was er einstmals im Guten erstrebte, wird ihm jetzt zum Fluch. Erda hatte ihm einst verhießen, dass der Götter Ende nahe sei, wenn es dem „Liebelosen“ gelänge, einen Sohn zu zeugen. Dies habe Alberich inzwischen geschafft, berichtet Wotan. Er habe sich die Gunst einer Frau mit Gold erkauft. Sie gebar einen Sohn, der nun ein Nibelungssohn sei. Wenn dieser in den Besitz des Ringes gelangen würde, dann wäre alles verloren. Wotan, inzwischen mutlos geworden und Welt verachtend, zieht ein Fazit seiner Herrschaft:

INHALT:

Brünnhilde muss widerwillig dem Gebot ihres Vaters folgen und erscheint vor Siegmund, der die von Flucht erschöpfte Schwester in seinen Armen hält, um ihm den Tod anzukündigen. Siegmund ist jedoch eher willens, seine Schwester zu töten, als sie auf der Erde allein zurückzulassen. Gerührt von der Stärke dieser Liebe, trotzt Brünnhilde dem väterlichen Befehl und verspricht Siegmund ihren Schutz. Schon hört man Hunding, der seinen Rivalen zum Kampf fordert. Doch dann greift Wotan ein und zerschlägt Siegmunds Schwert mit seinem Speer. Somit kann Hunding Siegmund töten. Brünnhilde ist entsetzt. Geistesgegenwärtig sammelt sie die Schwertstücke ein und flieht mit Sieglinde.
Wotan, verbittert über den Tod seines Sohns, tötet Hunding mit einem einzigen, verächtlichen Wort: „Geh!“ Dann entsinnt er sich des Trotzes der eigenen Tochter, die es „gewagt“ hatte, gegen seinen Befehl zu handeln und jagt ihr nach.

3. BILD: AUF DEM GIPFEL EINES FELSENBERGES

INHALT:

*)Brünnhilde sucht bei ihren Schwestern, den Walküren, Zuflucht. Doch aus Angst vor dem Groll ihres Vaters Wotan verweigern die Schwestern ihre Hilfe. Brünnhilde sieht keinen anderen Ausweg als Sieglinde allein fliehen zu lassen. Sie kündigt ihr einen Sohn an, für den sie die Schwertstücke aufbewahren und den sie Siegfried nennen soll. Sieglinde flieht und bedankt sich „vorauswissend“ bei Brünnhilde.


*) Wotan erscheint und zieht Brünnhilde wütend zur Rechenschaft. Er will sie zunächst der härtesten Strafe aussetzen, sie in Schlaf versetzen und dem Erstbesten, der sie weckt, als Frau überlassen. Doch Brünnhilde gelingt es, ihre Strafe abzumildern, als dass sie nicht jeder erwecken kann. Hin und her gerissen, zwischen Zorn, Gesetzestreue + Vaterliebe, nimmt Wotan Abschied von seiner Lieblingstochter + befiehlt Loge, rund um den Felsen, auf dem Brünnhilde schläft, ein riesiges Feuer zu entfachen, das nur ein mutiger, furchtloser Held durchdringen kann.(Feuerzauber)

4. BILD: Feuerzauber

Brünnhilde schläft inmitten eines riesigen Feuers

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